24. Mai 2022

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Nachhaltigkeit ist für die Event- und Veranstaltungsbranche längst zur Grundlage des zukünftigen wirtschaftlichen Erfolges geworden. Doch wie lässt sich die Nachhaltigkeit in seinen Facetten – Umwelt, Ökonomie und Soziales – in einem Eventunternehmen integrieren? Dazu gibt es ein Instrument, welches in Deutschland aber – ganz zu Unrecht – noch viel zu unbekannt ist! Während viele mittelständische Unternehmen im Bereich des produzierenden Gewerbes bereits schon länger mit zertifizierten Managementsystemen für die Bereiche Energiemanagement oder Umwelt- und Ressourcenverbrauch vertraut sind, ist dies in der Event- und Veranstaltungsbranche noch nicht der Fall. Das könnte sich bald ändern!

Über ein Managementsystem lässt sich ein immer wiederkehrender Zyklus von Planung, Umsetzung und Überprüfung („Plan-Do-Check-Act“) praxisgerecht und zuverlässig in den Unternehmensalltag integrieren. Diese gängige Praxis gibt es auch für die Eventbranche, das ist die ISO 20121.

Ursprung Olympiade 2012 in London

Mit der ISO 20121 steht seit 2012, im Zusammenhang mit der Olympiade in London, nämlich ein entsprechender internationaler Standard für ein nachhaltiges Eventmanagement zur Verfügung. Dieser Standard soll Organisationen und Unternehmen dabei unterstützen, die Nachhaltigkeit während des gesamten Event-Management-Zyklus zu verbessern. Erstmalig wurde damit ein Instrument geschaffen, das alle Säulen der Nachhaltigkeit einer Veranstaltung ins Visier nimmt. Angefangen bei der eigenen Energieeffizienz bis hin zu den Lieferketten. Denn nur die Betrachtung des gesamten Zyklus verschafft den umfassenden Blick auf den tatsächlichen Stand in Sachen Nachhaltigkeit bei einer Veranstaltung. Durch die genaue Aufschlüsselung und Analyse der Prozesse ergibt sich eine Transparenz, die nicht nur die nachhaltige Steuerung ermöglicht. Sondern sie spielt auch eine wichtige Rolle in Punkto Glaubwürdigkeit und Imagebildung in der Öffentlichkeit und bei der Kundschaft. Für all dies bietet die ISO 20121 eine geeignete Grundlage.

Die ISO 20121 ist viel zu wenig bekannt

Bisher wird dies allerdings gerade in Deutschland leider wenig genutzt. So ist zum Beispiel das „Lollapalooza Festival“ in Berlin das erste große Festival in Deutschland was eine entsprechende Zertifizierung anstrebt. Der „Deutschen Filmpreis“ und die „Deutsche Filmakademie Produktion“ sind ebenfalls seit 2021 im Zertifizierungsprozess. Die „ABB FIA Formula E Championship“ ist nach wie vor die einzige Rennserie mit einer ISO 20121-Zertifizierung.

Hier ist eine Menge – gesunde – Luft nach oben! Denn die Vielzahl der jährlichen Sport- und Kultur Großveranstaltungen in Deutschland ist enorm. Zumal nach dem Abflachen der Corona-Krise.

Den ersten Schritt machen

Muss es direkt eine Zertifizierung sein, werden sich manche Veranstalter fragen? Die Frage ist legitim und man kann auch erst einmal erste Schritte unternehmen. Und die Zertifizierung als Fernziel sehen. Die Hauptsache ist das Anfangen, um sich überhaupt auf den Weg in Richtung Nachhaltigkeit zu begeben.

Die ISO 20121 bietet jedenfalls einen guten Orientierungspunkt. Die Frage der Zertifizierung kann durchaus zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden.

Das Projekt CO2- Partner der prisma consult bietet Veranstaltern Unterstützung bei der Einführung eines Nachhaltigkeitsmanagements bis hin zur Vorbereitung zu einer Zertifizierung nach ISO 20121.